Freitag, den 09.08.2013 …von Sæby bis Hadsund wo uns Maria mit kostenlosen Duschmarken für unser Radeln belohnt

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Am Morgen wird immer die Frage gestellt: „ist alles trocken?“. Das wechselhafte Wetter war uns, seitdem wir in Dänemark sind, nicht mehr hilfreich. Diesmal schien die Sonne mit voller Kraft und beim Frühstück beobachten wir die Richtung des Wolkenzuges. Blauer Himmel oder schwarze Regenwolken? Die noch feuchte Sitzgarnitur wurde mit der Zeltmatratze abgedeckt und schon konnte der heiße Kaffee genussreich getrunken und das schon erwähnte Standardfrühstück eingenommen werden. Der Fahrweg gegen Süden war klar. Zunächst durch den nahen Ort Sæby. Liebevoll restaurierte alte Häuser bremsten unseren Start. Natürlich mussten wir unsere Eindrücke mit der Kamera festhalten. Bei dieser Gelegenheit sah Heiner in einem Andenkenladen eine Auswahl kleiner Flaggen vor der Tür stehen. Er griff zunächst zur finnischen Flagge (weißer Grund und blaues Kreuz) und wurde beim Kauf von der netten Verkäuferin auf die von ihm gewünschte Dänemarkflagge (roter Grund und weißes Kreuz) hingewiesen. Die Flagge weht seitdem hinten am Gepäck. Wir folgen dem Radweg „Eurovelo 12 Part Denmark“ über den Ort Hou, in dem wir am Hafen unsere Mittagsbrote essen. Dann mussten wir zur Fähre im Ort Hals, um den Weg bis zur Stadt Aalborg zu sparen und an der Küste zu bleiben. So bleiben wir auch bis Øster Hurup dem Küstenradweg treu, müssen aber dann den Weg zur 12 km landeinwärts liegenden Stadt Hadsund nehmen, da der breite Fjord nicht unmittelbar an der Küste mit einer Fähre überquert werden kann. Jedoch noch mal zurück zur Küste. Sie ist im Vergleich zur schwedischen völlig anders. Meine Beobachtungen beschäftigen sich jedoch nur mit der bereisten nord-westlichen Seite Dänemarks. Im Norden finden wir teilweise hohe Sanddünen. Zirka 5 km landeinwärts erstreckt sich hügliges Gelände mit sehr viel Weidelandschaft, manchmal bis unmittelbar an die Ostsee. Dazwischen immer wieder Badestrände an Ortschaften oder direkt an den sehr teuren, schon beschriebenen Campingplätzen. Nach dem erstmaligen Verlassen der Küste in Øster Hurup geht uns das Auf und Ab der bis zu 100 m hohen Anstiege zum Landesinneren ganz schön in die Beine. Jetzt schon verraten: ganz Dänemark verfügt in seiner Fläche von bis zu 114 m hohen großen oder kleinen Hügeln! Hier sehen wir große Getreidefelder, die bei Sonnenschein einen wunderbaren Duft von trockenem Stroh ausströmen. Wenn der Westwind, der uns schon alle Tage begleitet, uns die über dem Kornfeld liegende Hitze entgegen treibt, spüre ich einen heißen Hauch wohltuender Wärme. Das trocknet die Kleidung und tröstet über Regenzeiten hinweg. Je länger wir heute unterwegs sind, desto stärker verdunkeln immer mehr dichtere Wolken den Himmel und wir sind froh, am späten Nachmittag die Stadt Hadsund anzusteuern. Wir hatten uns für einen Zeltplatz in Kombination mit Jugendherberge bei Sæby entschieden. Hier betreut Maria die Gäste schon seit über 20 Jahren. Sie ist aus der Schweiz und weiß uns mit einigen Empfehlungen für die weitere Strecke zu helfen. Die größte Überraschung aber ist, dass sie für Radler jeweils eine Duschmarke kostenlos zur Verfügung stellt. Sie ist selber begeisterte Radlerin und hat ein Herz für die Mühen (aber auch manche Freuden in der immer nahen Natur), die man als Radler auf sich nimmt. Neben einem erfreulich günstigen Übernachtungspreis noch eine Belohnung zusätzlich, die wir dankend annehmen. In kurzer Entfernung gab es einen Aldimarkt, wo Jürgen noch für kleines Geld (ist hier in Dänemark ansonsten nicht ganz einfach) fürs Abendessen und Frühstück einkaufte. Die Zeit zum Kochen war knapp bemessen, da der Blog noch bearbeitet werden musste. Daher wurden 2 Dosen Gulasch mit Würstchen heiß gemacht und das nun in Dänemark „hochprozentige“ (4,5 %) preiswerte Bier genüsslich getrunken. Heiner schreibt, dick in mehreren Jacken eingepackt und mit einer Stirnlampe ausgerüstet, am Sitzplatz der Wiese noch lange an seinem Tagesbericht. Im Tiefschlaf habe ich sein „Einrücken“ ins Zelt nicht bemerkt.

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