Morgens stehe ich 5:45 Uhr gut ausgeschlafen auf und begebe mich bei Regen, der auch die ganze Nacht angedauert hat, zum Duschen. Vor dem Frühstück schreibe ich noch ein paar Zeilen im Zelt für meinen Blog. Platz genug habe ich ja im Dreierzelt. Wir erlauben uns ja den Luxus von zwei Zelten. Der Akku ist aber nur noch zu 15 % aufgeladen und daher schnell leer. Da es keine Küche gibt, frühstücken wir das erste Mal ohne heißen Kaffee im Vorzelt. Jürgen will aber an der Rezeption noch Kaffee und Brötchen besorgen, während ich mich mit Laptop und Dreibeinhocker auf den Weg in den Waschraum begebe. Dort finde ich auch einen abgetrennten Raum und habe auch Stromanschluss. Etwas später kommt Jürgen mit einem Becher Kaffee mit Milch und Zucker. Mir hat noch nie ein Kaffee so gut geschmeckt. Eine Weile später kommt ein schwergewichtiger, großer Herr und meint, das sehe er ja nicht gerne, im Waschraum frühstücken, er wasche sich gewöhnlich jeden Tag hier. Nach einigen Erklärungen wird er umgänglicher und wünscht uns sogar noch eine gut Fahrt. Bin mit meinem Blog schnell fertig und begebe mich zum Einpacken und Zeltabbau zurück an unseren Platz. Es hat Gott sei Dank auch aufgehört zu regnen. Ich komme noch mit Manuela, unserer Zeltnachbarin, ins Gespräch. Sie ist mit ihrem Motorrad Richtung Polen unterwegs, kommt aus Pforzheim und hat sechs Jahre für ihre Firma in Zürich gearbeitet. Sechs Jahre reichten ihr und sie erzählt einige spannende Begebenheiten, die sie mit dem Schweizer Zoll hatte. Unter anderem habe man eine Tageszulassung für ein Fahrzeug, die sonst in ganz Europa wirksam sei, in der Schweiz nicht gelten lassen wollten. Wir machen uns um ca. 11 Uhr auf den Weg ohne Regen, fahren an der Hohwachter Bucht vorbei über Grünberg, Holland, Behrensdorf und Hohwacht, weiter kommen wir zum Naturschutzgebiet Sehlendorfer Binnensee, wo wir tausende Enten und Wasservögel beobachten können. Dann fahren wir weiter über Sehlendorf und Döhnsdorf nach Weißenhaus, das direkt am Strand gelegen ist, kehren dort ein und bestellen uns einen Salat für Jürgen und Hering mit Kartoffelsalat (€ 5,50) für mich. Dazu gibt es zwei ½ l Bier. Alles ist wieder bezahlbar! Es ist mittlerweile heiß geworden und die nassen Klamotten trocknen am Fahrrad schnell. Wir radeln dann weiter nach Heiligenhafen, wo wir uns mit Lebensmitteln eindecken. Dann geht es das erste Mal wieder nach Süden Richtung Heringsdorf. Der Campingpatz Siggener Busch am Rosenfelder Strand hat 5 Sterne. Die Sanitäranlagen sind vom Feinsten. Es gibt sogar eine Küche mit Aufenthaltsraum, aber keinen Kühlschrank! Duschen, Kochen und Internetanschluss (€ 4) kosten extra.
Da dieses auf unserer fast viermonatigen Ostseeumrundung mein letzter Blog ist, möchte ich mich bei allen unseren treuen Lesern ganz herzlich für ihr Interesse und ihre Anteilnahme bedanken, besonders auch bei denjenigen, die uns einen Kommentar oder Geburtstagswünsche übermittelt haben. Mein besonderer Dank gilt der lieben Ina, die täglich um unseren Internetauftritt besorgt war. Jürgen wird auf seiner Radtour nach Köln weiter berichten!
Mit herzlichen Grüßen!
Heiner
Ein versprochenes Geburtstagsmärchen zu Ehren von Ritter Edi dem Baumeister zum 70. Geburtstag werde ich noch nachreichen!












