Donnerstag, der 13. Juni; Wir verlassen Åland mit der Fähre, die die nördliche Verbindungslinien abdeckt und freuen uns über eine angenehm zu fahrende Küstenstraße rauf in Richtung Norden über das Küstenstädtchen Uusikaupunki, wir übernachten in Pyhäranta

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Es ist noch still am Donnerstag Morgen auf unserem Zeltplatz. Die netten russischen Radler schlafen alle noch, nur ein jüngeres, vermutlich finnisches Pärchen ist schon früh auf den Beinen. Unsere Zelte sind recht nass, obwohl es nicht geregnet hat. Dies liegt wahrscheinlich an der hohen Luftfeuchtigkeit, da wir ja nur wenige Meter von der Ostseeküste entfernt liegen. Noch bevor der große Ansturm auf die nur begrenzte Küchenkapazität beginnt, decke ich schnell den Tisch (deutsche Urlauber würden ja ein Handtuch über den Stuhl hängen), damit wir den Platz reserviert haben. Aber außer den mit einem Wohnmobil in Richtung Nordkap reisenden Manfred und Jürgen (Vater & Sohn) aus Bad Hersfeld bleibt es weiterhin ruhig. Mit den beiden tauschen wir so manche Geschichte aus und sie greifen unsere dringende Empfehlung auf, sich unterwegs noch Mückennetze (für den Kopf) zu besorgen. Bald schon müssen wir los, da unsere Fähre zum Festland um 9:10 Uhr abfährt. Auf gut zu fahrender Strecke durch eine traumhafte Welt von blankgeputzten Granitfelsen, die auch schon einmal mit sehr schönem Flechtenbewuchs leuchten, kleinen Inselchen und Häuschen, müssen wir schon etwas kräftig in die Pedalen treten, um die Strecke von rund 12 km bis zur Fähre zu erreichen. Hier treffen wir unsere Schweizer Radelfreunde Sepp, Edi und Werni, die von der Schweiz den Rhein und den Main hoch, dann die Weser runter nach Cuxhaven und über Stockholm und die Ålandinseln nun in Richtung Nordkap unterwegs sind. Auch die 3 sind schon Rentner und wollen die Strecke in 2 Monaten absolvieren. Anders als wir reisen sie ohne großes Gepäck und bevorzugen zur Unterkunft Hotels. Pünktlich wartet die Fähre, die Räder werden abgestellt und eine gemütliche Ecke im Salon belegt. Kaffee gibt es die erste Tasse für 1,50 €, danach nachgeschenkte Tassen für 0,50 €. Endlich fahren wir mit der Fähre auch einmal mit etwas Sonnenschein durch das Schäreninselreich und genießen die abwechselnde Gestaltung der Landschaft. Die ist so interessant, dass wir vergessen bereits fertige News wegzuschicken. Alle Ålandfähren der Süd- bzw. Nordlinie haben offenes WiFi. Wir wechseln wieder zurück auf das Festland, müssen aber noch einige Verbindungsdeiche und Brücken überwinden, bis wir auf die Küstenstraße einbiegen können. Die ersten 30 km sind noch etwas hügelig aber dann geht es auf der Landstraße 196 eher flach weiter, bis nach Uusikaupunki wo es eine schöne Holzkirche gibt und wir in einem Restaurant zu Mittag essen. Hier erfahren wir zum ersten Mal in Finnland, dass wenn wir auf unserer Landkarte eine Kirche entdecken, der Ort so groß ist, dass wir ein Restaurant oder / und eine Einkaufsmöglichkeit finden können. Wegen des guten Wetters und des hilfreichen Rückenwindes, aber auch der guten körperlichen Verfassung nach den geruhsamen Tagen auf Åland entscheiden wir uns, noch weiter bis Pyhäranta zu fahren, um eine streckenmäßig bessere Ausgangssituation für die nächste Etappe zu haben. Wir finden den Zeltplatz und müssen ganz schnell die Zelte aufbauen, da eine Regenfront, die mit reichlich Wind uns unserem Ziel näher gebracht hat, nun erbarmungslos niederkommt. Zum Glück gibt es eine Küche, mit guter Ausstattung, so dass wir uns ein Abendessen zubereiten können und eine überdachte Terrasse, wo wir gemütlich und trocken uns stärken. Der kräftige Regen läßt Heiner auf die Idee kommen, es auch einmal unter der Überdachung auf seiner Isomatte und mit seinem Schlafsack zu probieren. Wie es ihm ergangen ist, nun gebt fein acht, erfahrt ihr erst dann, wenn der nächste Blog gemacht.

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