Wir wachen morgens auf unserem wilden Campingplatz bei herrlichem Sonnenschein auf und breiten auf unserem Tischtuch ein reichhaltiges Frühstück mit Tomaten Jogurt, Brot, Aufschnitt und Kaffee aus. Gegenüber dem Fluss Torneälven liegt ca. 400 m entfernt Finnland, worüber ich meinen ersten Eindruck kräftig relativieren muss. Die hohen Alkoholpreise haben sicher auch etwas Gutes. Viele freundliche Menschen habe ich kennen gelernt, obwohl viele sicher erst nach ein paar Promille ganz aus sich herausgehen. Besonders den sehr hilfsbereiten Marko habe ich in Erinnerung behalten, der uns auf dem Campingplatz alle Türen öffnete, obwohl wir gar nicht angemeldet waren und Mika, der immer wieder einige deutsche Sätze lernen wollte, weiter den sehr sympathischen Markku, der mit seinem Hütchen eigentlich aussah wie ein Bayer (der Rasenmähermann). Auf der bis in die frühen Morgenstunden bei hellem Tageslicht gehenden Mittsommernachtsfeier sind mir von den sehr liebenswürdigen Frauen Anne, Jaana, Ulla, Anja und Paula in Erinnerung geblieben. Nur 5 Mill. Einwohner, deren Lieblingssport das Eishockey und deren Erzfeind deshalb Schweden ist, besitzen ein so herrlich großes waldbewachsenes Land mit unzähligen Wasserflächen, dass man nur neidisch werden kann. Aber jetzt sind wir in Schweden und gespannt, was uns hier erwartet. Wir brechen ca. 9:30 Uhr auf und suchen vergeblich einen bereits geöffneten Bankautomaten. Wir haben ja noch keine Kronen. Im Stadtkern von Haparanda frage ich eine Frau nach einem Buchladen. Wir benötigen auch noch eine größere Schwedenkarte und kommen ins Gespräch. Sie schenkt mir einen kleinen Kunstführer mit vielen Skulpturen. Eine Skulptur verkörpert das „Brechen der Brücken“ zwischen Finnland und Schweden im Jahre 1809. Eine weitere Frau spricht perfekt Deutsch. Ihr Mann kommt aus Deutschland und ihr Sohn wohnt in Düsseldorf. Viele ältere Menschen könnten Deutsch sprechen. Dann geht es auf die E04 Richtung Lulea. Die Wälder an der Straße sind überwiegend eingezäunt. Die Straße ist dreispurig, wobei die zweite Spur wechselt. Uns bleibt nur eine ca. 30 cm breite Spur neben der Straße und es wird bei Einspurigkeit sehr eng, besonders wenn LKWs uns überholen. Die Bedeutung der Holzwirtschaft zeigt sich an den vielen Holztransportern. Mein Rad wird so durch das Hin- und Herwechseln auf den Randstreifen durchgeschüttelt, dass sich immer wieder die nur eingesteckte Rahmenaufhängung am Vorderrad löst. Jürgen, der nicht mehr zu sehen ist, wartet auf einem Parkplatz, übersieht uns aber beim Fotografieren, als wir vorbeifahren. Jedenfalls sind wir schon in Töre kaputt. Auf dem Campingplatz bekommen wir eine Urkunde über das Erreichen der nördlichsten Stelle der Ostsee. Ich schlafe schon nach - wieder eine Stunde zurück gestellter Uhr - um 20:00 Uhr ein und beginne um 22:30 Uhr neuer Zeit Uhr mit meinem Blog über Sonntag und heute.










