In der großzügigen Küche des Campingplatzes bei Ånäset unweit der „E4“, wurde ausgiebig mit Kaffee, Spiegelei, Brot, Käse, Salami, Tomaten und Müsli gefrühstückt. Die gestern gewaschene Wäsche war gestern Abend in den Trockenraum neben der Küche geholt worden und hatte die Regenschauer am frühen Morgen daher trocken überstanden. Die Sonne vertrieb die Wolken und so konnten die Zelte ebenfalls trocken abgebaut werden. In der Tour-Planung des Tages war uns klar, ohne die „E4“ kommen wir nicht vom Zeltplatz und nicht auf unsere notwendige Radstrecke. Nach ca. 6 km biegen wir bei Sikea ab und nehmen die „Sea Cycle Route Nr. 10“. Die Strecke verläuft unweit der „E4“. Da der Schotterweg Richtung Küste immer unbefahrbarer wird, kehren wir wieder auf die „E4“ zurück und biegen dann hinter Bygdea Richtung Küste ab und finden im Ort Ratan einen kleinen Hafen „Norrlands Hamm“ der wohl um 1690 für die Schwedische Ostseefahrt von Bedeutung war. Er liegt von der See gesehen - durch eine vorgelagerte größere und relativ bergige Insel - sehr geschützt. Zur Landhebung zwischen Finnland und Schweden hat Heiner bereits Ausführungen gemacht (s.a. 20.06.2013). Hier sind wir nun in Schweden auf gegenüberliegender Stelle zu Finnland. Nun, wir werden es nicht mehr erleben, wenn in 2.500 Jahren eine Landbrücke zwischen Schweden und Finnland besteht. Die „schwedisch sprechenden Finnen“ in Finnland werden sich sicherlich freuen wieder „vereint zu sein“. Wie ich in meinen Vorberichten schon einmal beschrieben habe, sind alle Küstenstraßen und daher auch der Fernradweg hier im Norden Schwedens immer eine Berg- und Talbahn. Insbesondere wo wir wieder nach einem kurzen Stück „E4“ bei Djäkneboda die Schnellstraße überqueren und in die Berge fahren. Die wunderbare, aber auch anstrengende Landschaft verzaubert uns immer wieder. Die roten Flecken am Rand des Straßengrabens waren mir schon an den Tagen vorher aufgefallen, hier in noch viel dichterer und weitläufiger Form. Anhalten, Rad festhalten und zu Boden. „Das sind ja riesige Flächen Sonnentau“, rief ich Heiner und Jürgen zu. Alle zückten die Kameras und jeder versuchte sich in Nahaufnahmen. Denn nur so bekommt man die kleinen, insektenfressenden, klebrigen Pflanzen auf die Mattscheibe (Fotos s.u.). Ohne jede Hinweisschilder verläuft von Säver bis Umeå ein teilweise neuer Radweg in Sichtweite zur „E4“. Erst als wir auf der E4 fuhren, entdeckten wir den super angelegten neuen Weg auf der anderen Seite. Nur, wir kamen nicht von der E4 herunter, da in der Mitte wieder diese Überfahrsperre durch gespannte Drahtseile war und die E4 wegen Elchwechsel komplett eingezäunt ist. Erst als wir an eine Wendemöglichkeit kamen, gab es ein mit einer Stahlkette geschlossenes Gatter. Heiner erinnerte sich an Ausbildungsinhalte um juristische Fälle zu knacken und übertrug seine Fähigkeiten auf das Öffnen des Schlosses. So kamen wir dann ebenfalls auf den Radweg, der sofort auch an unserem Tagesziel lag. Er war gut befahren, was eigentlich für Schweden eine Seltenheit ist. Der sehr große „5 Sterne“ Platz „Umeå Camping“ liegt unweit der E4 im Ortsteil Marieberg. Wind und bedeckter Himmel ließen uns nach der Ankunft um 19:00 Uhr die Zelte schnell in der Nähe des Servicehauses aufbauen. Jürgen und Heiner fuhren noch in einen nahen Stadtteil zum Einkaufen. Die beiden kochten ein hervorragendes Abendessen, ich schrieb meinen Blog und dann war es doch bald Mitternacht.











