Donnerstag, der 04.07.2013; von Överhörnäs nach Docksta, Tourplanung bei ungewissen Wegen und Wetter

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Mein morgendlicher Blick aus dem Zelt geht über den See, der durch den Fluss Moälven gespeist wird. Die Wolken verdichten sich und die anfängliche Sonne wird vertrieben. Die Dusche ist sehr ungewöhnlich. Sie ist mit einem Geldautomaten begrenzt und kostet eine Krone für 2 Minuten heißes Wasser. Das musste reichen. Nach dem Frühstück folgte die Tour-Planung, die aufgrund der in der Landschaft eigenwilligen Felsformationen immer schwieriger wird. Wir wählen nicht den Küstenradweg sondern eine Bergroute für die erste Hälfte der Strecke, weil es hier „nur 100 m“ Anstiege gibt und wir so weiter voran kommen und gerne in der Bergwelt nach dem ersehnten Elch Ausschau halten wollen. Die zweite Hälfte sollte wieder wie der vorgegebene Radweg auch über die Berge führen, jedoch ließ der dünne Strich für den Weg in der elektronischen Karte nichts Gutes zur Streckenqualität ahnen. Das Höhenprofil zeigt Gipfelpunkte von 376 m an. Das hört sich zwar nicht viel an, aber wir müssen mit 30 kg Gepäck von 15 Meter Niveau ausgehend über kurze Distanzen steigen. Zwischenzeitlich hatte sich die Wolkendecke noch mehr verdichtet, wir packten und bauten schnell das Zelt ab. Dann kam auch schon ein kräftiger Regenschauer. Wir starteten nach Abklingen des Regengusses und vorbereitet auf weiteren Regen. Unser geplanter Weg führte uns zunächst über die Landstraße 335 und dann ab dem Örtchen Grädal in die Berge auf 110 Meter über ein Plateau und hinab zu einem See, der auf ca. 65 m Höhe lag. Im Winter wird dieses schneereiche Gebiet sicherlich als Wintersportgebiet genutzt. Jetzt sehen wir weite Grasflächen, die zur Milchkuhhaltung abgemäht wurden. Auch hier wieder auf den Weiden Pferde unterschiedlicher Rassen und Höfe, die auf Pferdezucht eingestellt sind. Die Straßen sind auch hier Schotterwege, die natürlich für Fahrer und Speichen (Bruchgefahr) immer eine Herausforderung darstellen. Aber alles ging gut! Der Weg war fast trocken und die Sonne setzte sich immer mehr durch. Wir müssen Richtung Süden und zu einem Zeltplatz. Beides führt, egal welche Routenplanung man auch macht, immer zur „E4“ zurück. Es war am Nachmittag nach ca. 35 km, zum Glück immer noch trocken und in 14 km Entfernung direkt an der „E4“ unser festgelegter Campingplatz. Wir hatten die Wahl. Eine Strecke von 24 km durch die Berge bei Steigung nach 10 km auf 240 Meter oder die „E4“ mit 16 km, wobei die letzten 4 km der „E4“ wiederum auch als Radweg ausgewiesen waren. Die Entscheidung fiel auf die kurze Strecke über die „E4“ und wir hatten wieder mal Glück. Einmal war nicht viel Verkehr und zweitens hatten wir auch hier Steigungen auf bis zu 200 m zu bewältigen und daher eine doppelte Fahrspur, so dass für alle genug Platz blieb. Der Campingplatz lag 11 km hinter der Kleinstadt Docksta und natürlich heißt das vor der Ankunft immer Vorräte auffüllen und das Abendessen planen. Heiner kochte ein hervorragendes Menü: In meinem großen Napf stapelte er festen Reis, gebratenes frisches Gehacktes mit Zwiebeln und darüber Ratatouille! Gut gewürzt in großen Portionen. Danach hieß es 3 Tage für den Blog fertig machen und dank der kostenlosen Netzverbindung auch absenden. Nach ersten Vorüberlegungen zur weiteren Strecke war für mich dann gegen 23:00 Uhr der Tag zu Ende – obwohl wie immer – es noch sehr hell war.

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